Comedy ist natürlich auch ein großes Thema in der Podcastwelt. Viele komische Menschen haben hier ein Medium gefunden, das sie außerhalb der Bühne nutzen können, um ein Publikum zu erreichen.
Bei meinen nun folgenden Tipps geht es aber nicht um die allseits bekannten Top-bekannten Podcasts,
in denen sich Flat-White-Humor mit Berlin-Patriotismus nun schon in zweiter Generation abwechselt.
Shoutout an die Brüder…
Es geht auch nicht um Zugaufspringer-Podcasts, die, late to the Party, dann einfach behaupten „Der erste deutschsprachige Podcast, der sich ausschließlich dem Thema Stand Up Comedy widmet“ zu sein – und dann die ganzen Hallenfüller-Stars ihre Plattitüden säuseln lassen. Nope.
Es geht um Podcasts, die sich mit der Comedy beschäftigen und durch die man einen besseren Einblick in die Kunst und auch die Szene erhält.
Und das nicht selten durch eben (noch) nicht so bekannte VertreterInnen der Zunft, die brennen und noch nicht ihre Tourdaten von der Agentur diktiert bekommen.
Schauen wir doch mal, was sie so zu sagen haben… hier meine 5 Tipps:
Jokes – Podcast mit Till Reiners
Wie ist die Geschichte hinter dem Joke. Und die Geschichte hinter den Comedians – das fragte Comedian und Kabarettist Till Reiners 37 Mal seine Gäste und sprach mit den verschiedensten VertreterInnen der Zunft, von sehr erfahren bis gerade frisch und erfolgreich dabei. In den Gesprächen mit Leuten wie Anke Engelke, Olli Dittrich, Heinz Strunk oder auch Aurel Mertz, Tahnee oder Felix Lobrecht kommt viel Hintergrund der Comedy zur Sprache.
Und unterhaltsam ist das Ganze auch!
Für mich also eine klare Empfehlung – und schade, dass der Podcast mittlerweile eingestellt ist.
Pottcast ohne Sinn und Verstand – mit David Grashoff
Nein, „Pottcast“ ist so richtig geschrieben, denn David macht keinen Hehl daraus, dass seine wöchentliche halbe Stunde auf dem Klo entsteht – allerdings mit Deckel runter und Hose an.
Dabei erzählt er, was er als Stand up Comedian bei seinen Auftritten erlebt (z.B. im Quatsch Comedy Club), an welchen Bits er gerade arbeitet und was alles so richtig gut und auch so richtig scheiße läuft.
Hier kann ihn keiner stoppen, denn er macht seinen Podcast allein.
Dabei ranted er sich gerne mal in den Bluthochdruckbereich, kommt aber immer wieder auf das Wesentliche, die Comedy zurück. Dazu gibt es auch einige Tipps für Serien, Specials, u.ä.
Sehr ehrlich, direkt und hörenswert – wie seine Comedy. (Mehr Infos: www.david-grashoff.de)
Inside Comedy – mit Simon Stäblein
Ähnlich wie bei „Jokes“ gibt es auch hier Interviews mit Comedians – von Comedian Simon Stäblein. Bedeutet, man redet auf Augenhöhe und hier kommen auch nicht nur die Stars der Szene, sondern Frauen und Männer aus der Comedy zu Wort, die es schon einige Zeit machen, aber eben noch nicht jedem bekannt sind und durch große Fernsehformate herausstechen, sondern durch ihre Arbeit auf der Stand up Bühne. Das Ganze spielt sich dann ab im Spannungsfeld zwischen Olaf Schubert und Jan van Weyde oder Ariana Baborie uns Serdar Somuncu ab. Oder es kommt mit Ralf Husmann auch mal der Autor von „Stromberg“ oder „Merz gegen Merz“ zu Wort über seinen Arbeitsprozess. Eine Folge, die auch sehr interessant fand.
Auch Inside Comedy ist mittlerweile eingestellt, aber es gibt reichlich Folgen hier:
Warum Comedy? – mit Michael Mauder
Weiter geht es mit den aufschlussreichen Interview-Podcasts. Bei Michael Mauder erklären Comedians direkt aus der Szene, warum sie zur Comedy gekommen sind und wie sie machen, was sie machen. Hier lernt man einige neue Namen kennen, nicht selten aus der Münchener Szene, der auch Michael angehört. Wer also den Pulsschlag der reinen Stand up-Szene fühlen will, der sollte hier mal reinhören. Realtalk, der Spaß macht – mit erhellenden Einsichten und Anregungen von Comedians, Frauen und Männer, die es wirklich ernst meinen mit der Comedy.
Setup Punchline – mit Bernhard Hiergeist
Last but not least bleiben wir im Süden und damit bei Bernhard Hiergeist, der in seinem Podcast „Setup Punchline“ mit seinen Gästen ins Eingemachte geht. Dabei wird ein Bit des Gastes eingespielt und durch seine MacherInnen erklärt. Daraus ergeben sich dann noch weitere Punkte und ehe man sich versieht, steht die Eine oder der Andere kurz vor der eigenen Psychoanalyse und man versteht, wie komische Menschen ticken und warum sie auf ihre Themen kommen. Indirekt vermittelt der Podcast was es braucht, um gute Bits zu schreiben – dazu gehört sicher zuerst mal eine gute Eigenanalyse.
Einzig irritierend an dem Podcast ist die Tatsache, dass man hier nur die Antworten der Gäste hört und sich ein wenig die Fragen dazu vorstellen muss. Das kann einen etwas herausbringen, weil manchmal ein kleiner Gedankensprung entsteht. Eine andere Hör-Erfahrung ist es so jedenfalls.
FAZIT
Soweit meine Empfehlungen. Ja, es gibt natürlich noch sehr viele weitere Podcasts mit Comedians, aber wenn ihr weitere habt, die sich auch mit der Kunstform Comedy befassen, dann lasst es mich doch wissen – ich bin sehr gespannt, was ich noch nicht kenne.
Außerdem gibt es auch eine Reihe englischsprachiger Podcasts, zu denen ich auch gerne mal eine kleine Liste der Empfehlungen erstellen kann – wenn ihr wollt.
Schreibt mir alles gerne in die Kommentare!
Toll, danke für die Tipps und, ja, auch für englische wäre ich offen!
Sehr gerne, Lukas. Ich werde die englischen Podcast auf jeden Fall noch nachschieben.
Um das, und viele andere Tipps, nicht zu verpassen, empfehle ich auch den wöchentlichen Newsletter zu abonnieren. 😉